
Gustav-Heinemann-Friedenspreis für Jörg Isermeyer
14. Oktober 2025 – Jörg Isermeyer wird im November mit dem Gustav-Heinemann-Friedenspreis für Kinder- und Jugendbücher der Landesregierung NRW ausgezeichnet. Die Jury hob besonders hervor, dass Isermeyer in seinem Roman „Egal war gestern“ in hohem Maße zur Identifikation einlädt. Der in Bremen lebende Autor durchsetze seine Erzählung mit vielen verschiedenen Textformaten von Social Media – Kommentare, Blogeinträge, Emojis – und gestalte ihn so lebendig und lebensnah. Souverän und mit viel Humor bringe er seinen jugendlichen Lesern die Social-Media-Welt nahe und zeige auch ihre grausamen Seiten auf. Ein lebensnahes Buch, urteilte die Jury, das angesichts der politischen Situation in Deutschland, Europa und weltweit zeige, wie soziale Mechanismen und digitale Algorithmen funktionieren.
Der Jugendroman „Egal war gestern“ erzählt aus der Schüler-Perspektive, was passieren kann, wenn man mit Social-Media-Videos berühmt werden möchte. Weil Finn und Lennard mit ihrer Mitschülerin Sam einen Pakt schließen, um gemeinsam die Reichweiten ihrer Kanäle zu steigern, werden auch ihre Kanäle plötzlich mit Hasskommentaren und Bedrohungen überflutet. Auch Finn gerät so in einen Strudel aus hasserfüllten Postings und muss überlegen, welche Haltung er einnimmt.
Gustav-Heinemann-Friedenspreis
Der Gustav-Heinemann-Friedenspreis zählt zu den wichtigsten Auszeichnungen für deutschsprachige Kinder- und Jugendliteratur. Mit dem Preis wird jährlich ein Buch prämiert, das junge Leserinnen und Leser ermutigt, sich für Menschenrechte, für zivile Formen der Konfliktbewältigung, für Toleranz und gegen Gewalt zu engagieren. Die Ehrung erinnert an das friedenspolitische Engagement des ehemaligen Bundespräsidenten Gustav Heinemann (1899 –1976). Betreut wird der Preis von der Landeszentrale für politische Bildung im Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen.
Jörg Isermeyer
Jörg Isermeyer wurde 1968 in Bad Segeberg geboren. Er reiste als Straßenmusiker quer durch Europa. Nach seinem Studium der Soziologie, Psychologie und Pädagogik in Göttingen zog er die freie Künstlerlaufbahn einer Universitäts-Karriere vor und lebt heute als Schauspieler, Regisseur, Theaterpädagoge, Musiker und Schriftsteller in Bremen. Seine Stücke und Bücher wurden mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Leipziger Lesekompass.
Pressemitteilung Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen